11.06.2001
Manfred Leschinski
Kreisvorstandssprecher im Kreisverband Harburg-Land
Tel. : 04174/650762
Email: Manfred.Leschinski@hansenet.de
P r e s s e m i t t e i l u n g
Atomkraftgegner versammelten sich am Sonntag, den 10. Juni auf dem Bahnhof
Maschen um ihren Widerstand gegen die Atomenergie an diesem zentralen
Schnittpunkt der Castor-Transporte zu demonstrieren. Alle Castor-Transporte
von Stade, Brunsbüttel und Krümmel zur Wiederaufarbeitung
nach La Hague in Frankreich rollen durch Hamburg, über Harburg,
Meckelfeld, Maschen, Stelle, Ashausen und Winsen im Landkreis Harburg
über die Schienen. Aufgerufen zu dieser Veranstaltung hatten die
Grünen vom Kreisverband Harburg-Land. Anlaß für die
Kreisgrünen war zum einen der in Kürze bevorstehende
Castor-Transport aus Stade nach La Hague, dessen genauer Termin wie
schon beim letzten Transport unter Verschluß gehalten wird. Darüberhinaus
wollten die Kreisgrünen genau zum Zeitpunkt der
Unterzeichnung des Atomkonsens-Papieres ein Zeichen setzen.
Auf der Kundgebung, die nach Rücksprache mit der Bahnpolizei, direkt
auf dem Maschener Bahnsteig stattfand, betonte Manfred Leschinski die
Notwendigkeit sich weiter verstärkt für einen schnelleren
Atom-Ausstieg einzusetzen. Zwischenlager an den Atomkraftwerken ersetzen
kein Endlager-Konzept. Die Erörterungen für das Interims-Lager
und das Zwischenlager in Krümmel laufen jetzt am 20. und 25. Juni.
Jeweils 6000 schriftliche Einwände liegen zu diesen "Atomaren-Lagerhallen"
vor. Die Bevölkerung sollte ihr Recht auf Sicherheit dort direkt
vor Ort, bei den Erörterungs-Verhandlungen geltend machen. Solange
kein Endlager-Konzept auf dem Tisch liegt und keine abgeschalteten Atomkraftwerke
vorweisbar sind, wird es keine Akzeptanz für die Castortransporte
geben. Die Wiederaufarbeitung müsse sofort beendet werden, denn
bis Ende 2005 würde der Atommüllberg sich verdoppeln. Bis
dahin ist in Deutschland pro Jahr mit 80-100 Castortransporten zu rechnen.
Allein bis Ende diesen Jahres sind bereits 12 weitere Transporte aus
Stade und Brunsbüttel genehmigt, sodaß monatlich 1 -2 mal
die gefährliche radioaktive Fracht durch den
Landkreis Harburg manöveriert wird. Angesichts der Leukämiefälle
in der Elbmarsch, und der neusten Studien zu hohen Krebsraten im 5-Km-Umkreis
von Atomanlagen, wurde eine Umkehr der Beweislast
gefordert. Das versehentliche Herunterfallen eines Brennelementes aus
einem Meter Höhe beim jüngsten Brennstäbewechsel im Kernkraftwerk
Krümmel zeige erneut, wie es mit den Sicherheitsstandards in der
Realität aussieht. Aufgrund dieser Betriebsmängel, und da
nach wie vor keine Klarheit über etwaige Gesundheitsgefährdungen
infolge der in diesem Frühjahr in der Elbmarsch gefundenen radioaktiv
strahlenden Kügelchen besteht, wurde die sofortige Stilllegung
des Kernkraftwerkes Krümmel einmal mehr gefordert.
Manfred Leschinski
Anlage: Maschener Kundgebungs-Rede
vom Sonntag, den 10. Juni 2001 / Bilder werden nachgeliefert !
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