Berlin, 17.04.2001 Zum anstehenden Atomtransport vom schwäbischen Neckarwestheim in die englische Atomfabrik Sellafield erklärt der Berliner Abgeordnete und Sprecher des Energiepolitischen Ratschlags, Hartwig Berger: Atomtransport von Neckarwestheim nach Sellafield darf nicht stattfinden! Ich fordere den Betreiber des AKW Neckarwestheim, die EnergieBadenWürtttemberg-(EnBW)auf, den geplanten Transport nächste Woche abzusagen. Seine Durchführung wäre eine Provokation. Vor Wochen empörte sich die Republik über einen möglichen Transport von Neckarwestheim in das Zwischenlager Ahaus. Dieser Plan wurde auf Druck des Bundes-Umweltministers gestoppt. Derselbe Transport darf dann um so weniger nach England geschickt werden. Damit würde der Atommüll über die Grenzen verschoben. "Ahaus" zu verhindern, "Sellafield" aber zu dulden, ist atompolitische Heuchelei. Ein Transport von Neckarwestheim nach Sellafield ist zudem als Beihilfe zu Umweltkriminalität zu werten. Die englische Atomfabrik gilt als extrem unzuverlässig. Über Jahre hat diese Firma Dokumentationspapiere über die Brennelementefertigung gefälscht und damit Fehler verschwiegen, die sicherheitsrelevant sind. Japan hat deshalb bereits alle Verträge mit Sellafield gekündigt. Ich fordere die Bundesregierung auf, diesem Beispiel zu folgen. Im übrigen werden die Umweltbelastungen durch Wiederaufarbeitung noch vergrößert und die Menge des Atommülls, die Deutschland aus Sellafield zurücknehmen muß, vermehrt. Wenn die EnBW an den Sellafield-Transporten festhält und wenn die Bundesregierung weiterhin hier wegschaut, dann hat die Anti-Atombewegung ein doppeltes Recht, sich nächste Woche vor Neckarwestheim und auf der Transportstrecke querzustellen. Hartwig Berger, MdA Berlin, 18.04.2001
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