Presseinformation 1/2000  -  28.09.00 

Atompolitische Opposition bei den GRÜNEN mobilisiert gegen Konsens und Castor

Zwei Monate nach der Zustimmung der GRÜNEN zum Atomkonsens, formiert sich in der Partei jetzt eine Atompolitische Opposition. Ziel ist, innerhalb der Bündnisgrünen alle diejenigen zu sammeln, die weiterhin auf allen Ebenen für einen Atomausstieg eintreten, der diesen Namen verdient, und Arbeitsstrukturen zum gemeinsamen Austausch, für Aktivitäten und die Unterstützung außerparlamentarischer Aktionen zu schaffen, erklärte Hartwig Berger, Mitglied des Berliner Abgeordneten Hauses und einer der InitiatiorInnen am Montag in Berlin vor der Presse: „Der rasche Atomausstieg ist ein urgrünes Anliegen, das sich weder für Strömungsauseinandersetzungen eignet, noch auf die Frage der Regierungsbeteiligung reduziert werden darf. Darum rufen wir alle Orts- und Kreisverbände auf, ihre Infrastruktur weiterhin für atomkritische Aktionen zur Verfügung zu stellen. Als Atompolitische Opposition bieten wir uns auch den Anti-AKW-Initiativen als PartnerInnen an, wohl wissend, daß wir damit natürlich nicht die Atompolitik der rot/grünen Bundesregierung ungeschehen machen können.”

Seinem Inhalt nach, ist der Atomkonsens kein Ausstieg aus der Atomenergie, sondern die staatliche Garantie für einen sehr langen Weiterbetrieb, kritisiert Ursula Schönberger, bis 1998 atompolitische Sprecherin der damaligen Bundestagsfraktion. Rund 2500 Terrawattstunden, die bis heute mit Atomenergie produziert wurden, sollen noch weitere 2623,3 Terrawattstunden folgen und angesichts der Übertragbarkeit der Strommengen, kann es auch noch 30, 40 oder mehr Jahre dauern, bis der letzte Reaktor abgestellt wird. Schönberger: „Wir haben nicht 15 Jahre lang im Bund und den Ländern die Instrumente für den Atomausstieg entwickelt, damit sie, wenn es zur Regierungsbeteiligung kommt, nicht eingesetzt werden”.

Konkret, so Heidi Tischmann, Landesvorsitzende der GRÜNEN in Niedersachsen, ruft die Atompolitische Opposition bei den GRÜNEN zur Beteiligung an der bundesweiten Demonstration gegen den  Atomkonsens am 23. September in Gorleben auf und lädt alle interessierten GRÜNEN für den Vortag, den 22. September, zu einem Ratschlag nach Hannover ein. Weitere Themen werden  die zu erwartetenden Castortransporte, die von der Bundesregierung angeregten 14 neuen Zwischenlager an die AKW-Standorten und die Genehmigung von Schacht KONRAD sein.

Kontakt:

Hartwig Berger, 10625 Berlin, Weimarer Str. 31, ( 030-23252411, -3131730. - mail berger@Gruene-AtPO.de

Heidi Tischmann, 31515 Neustadt, Hestergartenstr. 1c, ( 05034-1491, mail Heidi.Tischmann@t-online.de

Ursula Schönberger, ( 0531 / 89 56 05, eMail:  D-S-5@t-online.de

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