CSU-Landesgruppe / Dr. Ruck: Mit Rot-Grün rückwärts in die Zukunft

CDU/CSU-Bundestagsfraktion / Paziorek: Ausstieg aus der Kernenergie - konzeptionslos und verantwortungslos





CSU-Landesgruppe / Dr. Ruck: Mit Rot-Grün rückwärts in die Zukunft

Berlin (ots) - Zum heutigen Beschluss des Bundeskabinetts zur Novelle des Atomgesetzes erklärt der umweltpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Christian Ruck:

Die fatale Ausstiegspolitik der Bundesregierung macht die Welt unsicherer, lässt Deutschland die Klimaschutzziele verfehlen und bürdet die Lasten für die Entsorgung kommenden Generationen auf.

Mit der heute vom Bundeskabinett beschlossenen Novelle des Atomgesetzes sollen die sicheren deutschen Kernkraftwerke abgeschaltet werden. Energie wird dann aus dem Ausland importiert werden müssen, zum Teil auch aus Anlagen, die deutschen Sicherheitsstandards nicht genügen. Wertvolles deutsches Know-how in der Sicherheitstechnik wird vernichtet. Tausende von Arbeitsplätzen drohen, verloren zu gehen. Die Abschaffung eines C0 2- freien Energieträgers bedeutet einen herben Rückschlag im Klimaschutz. Die entstehende Lücke in der deutschen Stromversorgung wird nur durch den Ausbau fossiler Kraftwerke und durch Stromimporte aus dem Ausland geschlossen werden können. Immerhin sind weltweit über 430 Kernkraftwerke in Betrieb und 90 weitere werden geplant.

Die vorgesehene Änderung des Atomgesetzes ist ein Rückschritt in der Energiepolitik in Deutschland. Gefragt ist nämlich ein gesunder Energiemix, zu dem ohne Frage die Kernenergie gehört.

Entschieden abzulehnen sind zudem die Pläne der rot-grünen Bundesregierung, Zwischenlager auf der grünen Wiese zu errichten und damit die Bürger zu verunsichern. Am bestehenden Entsorgungskonzept von 1979 ist vielmehr festzuhalten. Die Bundesregierung verschiebt mit ihrer Absicht, nur ein Endlager vorzusehen, das erst im Jahr 2030 betriebsbereit sein soll, die endgültige Lösung des Entsorgungsproblems bewusst auf künftige Generationen. Die zentralen Zwischenlager, auf die die Bundesregierung ihr Entsorgungskonstrukt maßgeblich stützt, sind aber überflüssig, weil die zentralen Zwischenlager Gorleben und Ahaus noch mindestens 15 Jahre reichen und Transporte sicher durchführbar sind.


CDU/CSU-Bundestagsfraktion / Paziorek: Ausstieg aus der Kernenergie -
konzeptionslos und verantwortungslos

Berlin (ots) - Aus Anlass der heutigen Kabinettsentscheidung zum Entwurf eines Gesetzes zur geordneten Beendigung der Kernenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität erklärt der umweltpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Peter Paziorek MdB:

Die heutige Kabinettsentscheidung der Bundesregierung zum sog. Ausstieg aus der Atomenergienutzung ist in hohem Maße energiepolitisch bedenklich und unter ökologischen, ökonomischen sowie technologiepolitischen Gesichtspunkten ein großer Fehler:

1. Es gibt bei der Bundesregierung keine Regelung für die Entsorgung beim Kernenergieausstieg.

2.Es liegt seitens der Bundesregierung kein tragfähiges und belastbares Energiekonzept vor, dass die Energieversorgung der Industrienation Deutschland tatsächlich sichert.

Dieser Ausstieg aus der Kernenergie gefährdet die technologische Hilfe Deutschlands bei der dringend gebotenen Nachrüstung ausländischer Reaktoren. Er gefährdet durch das Verbot der Aufarbeitung die Entwicklung neuer Verfahren zur Behandlung radioaktiver Abfälle mit dem Ziel zur Verringerung deren
Radiotoxizität. Die Erkundung des Endlagerstandortes Gorleben ist völlig unnötig gestoppt mit der sicheren Konsequenz, dass die dringend benötigte Endlagerregelung auf die nächste Generation verschoben wird.

Unrealistisch ist die Annahme, dass der Ausstieg aus einer Großtechnologie wie der Kernenergie durch einen Mix an erneuerbaren Energien ersetzt werden könnte. Der immer heftiger werdende Widerstand der Bürger gegen neue Windparks zeigt, mit welchen Problemen z.B. die hochgelobte Windenergie zu kämpfen hat.

Die Union hält die in dem Gesetzentwurf zum Ausdruck kommende Überzeugung der Bundesregierung energiewirtschaftlich und klimaschutzpolitisch für falsch. Die friedliche Nutzung der Kernenergie in Deutschland ist wirtschaftlich erfolgreich, sie ist ethisch verantwortbar und trägt zur Schonung der Umwelt wie zur Erreichung klimapolitischer Ziele bei. Die Kernenergie trägt mit ca. 1/3 zur Stromerzeugung in Deutschland bei und ist ein kostengünstiger, quasi heimischer Energieträger aufgrund in Deutschland entwickelter und produzierter Technologie. Sie ist in der Lage, die deutsche Stromversorgung vor weltwirtschaftlich bedingten Schwankungen des Energiepreisniveaus abzusichern.

Daraus leitet sich die Forderung ab, die Option einer weiteren Kernenergienutzung in Deutschland grundsätzlich offen zu halten. Die kerntechnische Forschung in den Großforschungseinrichtungen
einschließlich der universitären Infrastruktur muss erhalten bleiben und gleichfalls weiter unterstützt werden.

Deutschland braucht dies nicht nur zur Erhaltung der Spitzentechnologie Kerntechnik, sondern auch, um in der internationalen Diskussion bei den Nationen, die weiter auf Kerntechnik setzen, mit seinen Sicherheitsinteressen Gehör zu finden.